Gerstenkorn und Hagelkorn

Auge Gerstenkorn

Im Bereich der Lider finden sich verschiedene Drüsensysteme, wie Meibom-Drüsen (Fett), Zeiss- (Talg) und Moll-Drüsen (Schweiß), die Beschwerden verursachen können. Bei einem Gersten- oder Hagelkorn ist eine kleine Drüse am Lid entzündet und geschwollen. Die Augenlidentzündung klingt normalerweise von selbst ab:

  • Bei einem Gerstenkorn, auch Hordeolum genannt, sind kleine Schweiß- und Talgdrüsen durch Bakterien entzündet, welche normalerweise dafür sorgen, dass die Augen nicht austrocknen. Es kommt zu einer schmerzhaften, mit Eiter gefüllten Schwellung.

  • Ein Hagelkorn (Chalazion) entsteht, wenn eine Talgdrüse verstopft, geschwollen und entzündet ist. Grundlage für ein Chalazion kann eine Blepharitis (Lidrandentzündung) oder eine Acne rosacea sein. Ein Hagelkorn verursacht normalerweise keine Schmerzen und enthält keinen Eiter. 

Behandlung eines Gerstenkorns

Oft genügt es, ein paar Tage zu warten: Ein Gerstenkorn öffnet sich in der Regel nach ein paar Tagen von selbst. Danach fließt der Eiter ab und die Schwellung geht zurück. Die folgenden Maßnahmen sollen den Heilungsprozess beschleunigen und die Schmerzen lindern – Studien, die dies belegen, gibt es allerdings nicht:

  • Pflege der Lidränder: Oft wird empfohlen, die Lidränder mit speziellen Reinigungstüchern oder Augenreinigungsflüssigkeiten aus der Apotheke sanft zu massieren und zu reinigen. Eine solche kurze Nassreinigung ist nicht problematisch und soll helfen, die verstopften Poren zu öffnen, damit sie besser abfließen können. Wichtig ist, nicht an dem Gerstenkorn herumzudrücken.

  • Antiseptische Mittel: Diese Medikamente können zum Beispiel als Salbe oder Gel auf das Gerstenkorn aufgetragen werden.

  • Antibiotika: Sie sollten antibiotikahaltige Salben nur nach ärztlicher Beratung verwenden. Wenn Sie aufgrund eines Diabetes oder eines geschwächten Immunsystems einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, können systemische Antibiotika hilfreich sein.

Wenn ein Gerstenkorn nicht innerhalb von etwa zwei Wochen von selbst oder mithilfe der genannten Methoden verschwunden ist, kann ein kleiner Eingriff in einer Augenarztpraxis vorgenommen werden. Dabei wird die Haut des Gerstenkorns eingeschnitten, damit der Eiter abfließen kann.

Vorbeugung eines Gerstenkorns

Bakterien, die Hordeolum verursachen, können über die Hände übertragen werden. Um Augeninfektionen zu vermeiden, ist es daher wichtig, die Augen so wenig wie möglich zu berühren oder ins Auge zu fassen. Wenn Sie die Augen berühren, z. B. beim Einsetzen von Kontaktlinsen oder beim Auftragen von Make-up, sollten Sie Ihre Hände daher gründlich reinigen – mit warmem Wasser, Seife und einem sauberen Handtuch. Meiden Sie außerdem Zugluft und augenreizende Substanzen wie Zigarettenrauch, um einem Gerstenkorn vorzubeugen. 

Diagnose und Behandlung eines Hagelkorns

Als Augenarzt kann man Hagelkörner mit der Spaltlampe schnell diagnostizieren. Ein Chalazion kann auch mit einem Karzinom der Haut einhergehen. Daher sollte jedes wiederkehrende Hagelkorn sorgfältig unter dem Mikroskop untersucht werden.

Hagelkörner bilden sich ebenfalls meist von selbst wieder zurück. Bis dahin ist jedoch etwas Geduld gefragt: Es kann mehrere Wochen oder Monate dauern, bis die Schwellung vollständig verschwunden ist.

Wie beim Gerstenkorn gibt es einige unterstützende Behandlungsmöglichkeiten für Hagelkörner, die aber wissenschaftlich nicht gut untersucht sind:

  • Das Hagelkorn heilt unter Wärme (Rotlichtbestrahlung über 5 Minuten und 40 Grad warme Kompresse) und mit einer antiseptischen Salbe in 80 Prozent der Fälle innerhalb von ein bis zwei Wochen ab.

  • Zur medikamentösen Behandlung stehen verschiedene antibiotische Augensalben zur Verfügung.

Wenn das Chalazion nicht innerhalb weniger Wochen abheilt, kann es chirurgisch entfernt werden. 

Wenn Sie unter einem Gerstenkorn oder Hagelkorn leiden, sind Sie in unserer privaten Augenarztpraxis im Zentrum von Erlangen gut aufgehoben: Dr. Kuschma prüft gerne, ob ein Hordeolum oder Chalazion besteht, und empfiehlt die passende Therapie.